Deine persönliche Vision entwickeln: Methode und Impulse, mit denen du dich selbst langfristig inspirierst

 
Mohini Ramaswamy lehnt lächelnd an einer schweren Holztür mit massiven Eisengriffen, der Blick schweift in die Ferne.

 

Deine persönliche Vision: Entwickeln, was dich in der Zukunft leitet

Deine persönliche Vision ist eine richtungsweisende, erneuernde Vorstellung von deiner Zukunft und darf alle Bereiche deines Lebens umfassen: Beruf, Familie, Freunde, Freizeit…

Richtungsweisend bedeutet, dass die Vision dich leiten kann, wenn du Entscheidungen treffen musst und wenn du überlegst, wie du bestimmte Dinge tun, gestalten oder auswählen sollst.

Erneuernd bedeutet, dass die Vision etwas enthält, das es jetzt noch nicht gibt und auch Dinge enthalten darf, die du dir jetzt noch nicht einmal genau vorstellen kannst, die aber für dich erstrebenswert sind.

Deine persönliche Vision ist also eine inspirierende Vorstellung einer attraktiven Zukunft. Und wenn sie das ist, kann sie dich langfristig positiv beeinflussen und dir helfen, dich bewusst und gezielt weiterzuentwickeln und dein Leben aktiv zu gestalten.

Du kannst eine berufliche Vision entwickeln, bei der du den Schwerpunkt darauf legst, wie du in Zukunft arbeiten möchtest. Oder eine persönliche Vision, deren Schwerpunkt sich darauf bezieht, wie du dein Familienleben oder andere soziale Kontakte gestalten und ausleben möchtest. Ganz egal, wie du dich entscheidest: bei der Entwicklung deiner Vision wirst du immer alle Aspekte und Bereiche deines Lebens, zumindest gedanklich, mit einbeziehen.

 

Deine persönliche Vision: Wie darf sie sein?

Ich teile hier vier Merkmale, die dich inspirieren und dir helfen können, eine persönliche Vision so zu entwickeln, dass sie groß und ambitioniert und in deinen Bedürfnissen und Werten verankert ist:

1. Deine Vision darf neu und anders sein als das, was du bereits kennst – damit sie erneuernde Wirkung hat.

Sei mutig! Wenn dir etwas wünschenswert erscheint, du aber unsicher wirst: Nimm es auf. Vermutlich bist du unsicher, weil es noch so neu ist.

2. Deine Vision darf attraktiv und ambitioniert sein, damit sie ihre richtungsweisende Zugkraft entfaltet.

Denk wie Pipi Langstrumpf: Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt. Setz dir keine Grenzen und ja, es darf hier mal ein Wunschkonzert sein, nur für dich.

3. Deine Vision darf offen und bildhaft sein, damit sie dich nicht begrenzt, sondern Möglichkeiten eröffnet.

Worte können sehr begrenzt und begrenzend sein, Bilder können klar und deutlich sein und dennoch viel offen lassen. Denk (oder gestalte) deine Vision als ein Bild, in dem du klar erkennst, wo du hingehst, aber die Details ergänzt, wenn du näher herankommst.

In diesem Zusammenhang finde ich eine Unterscheidung von Vision und Zielen hilfreich: Ziele sind, damit sie sich gut umsetzen lassen, spezifisch, messbar und terminiert. All das muss eine Vision nicht sein. Aber du kannst aus deiner Vision immer wieder konkrete Ziele entwickeln, die in deine aktuelle Situation passen bzw. die du daran anpasst und dir helfen, deiner Vision Schritt für Schritt näher zu kommen.

Mehr zum Thema „Ziele“ und wie du sie für dich definieren und erreichen kannst, findest du in meinem nächsten Blogartikel, den ich gerade vorbereite und in Kürze veröffentlichen werde.

Die Vision gibt dir Orientierung, unabhängig von konkreten Zielen oder Aktivitäten. Sie kann dir dadurch die Richtung weisen, wenn sich neue Anforderungen ergeben, sich neue Chancen und damit auch neue Ziele auftun.

4. Deine Vision darf auf deine Motive, Werte und Stärken, die du verstärkt nutzen oder entwickeln möchtest, aufbauen bzw. diese umfassen. Denn darin steckt das Potential, dich zu motivieren und zu leiten.

Daher darfst du dich als Teil der Entwicklung deiner persönlichen Vision gerne intensiv mit deinen Motiven, Werten und Stärken auseinandersetzen und mit der Frage: Welche Motive, Werte und Stärken sollen mich in den kommenden Jahren leiten und stützen? Welchen möchte ich besonderen Raum und besondere Aufmerksamkeit widmen?

 

Deine persönliche Vision: Was sie mit deinen Motiven, Werten und Stärken zu tun hat

 

Motive: Die treibenden Kräfte, die dir helfen, deine persönliche Vision zu erreichen

Deine Motive sind die Triebkräfte, die dich dazu antreiben etwas Bestimmtes zu verfolgen und zu erreichen. 

Wir tragen alle menschliche Motive in uns - allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Unsere persönlichen Kernmotive können sich zwar verändern, sind aber meist relativ stabil über längere Lebensphasen oder sogar das ganze Leben hinweg.

Wenn du deine Vision entwickelst, lohnt es sich, deine Kernmotive genauer zu betrachten und zu überlegen, von welchen Motiven du dich in Zukunft besonders leiten lassen willst. Denn wir sind unseren Motiven nicht ausgeliefert, sondern können entscheiden, welchen Motiven wir wieviel Raum geben wollen und in welchen Lebensbereichen wir sie ausleben. 

Indem du deine Motive reflektierst und bewusst in deine Vision integrierst, stellst du sicher, dass du die Energie und den Antrieb hast, deine Vision umzusetzen. 

 

Werte: Die Prinzipien, die deine persönliche Vision formen und färben

Deine Werte prägen als Überzeugungen und Prinzipien dein Verhalten, deine Entscheidungen und deine Beziehungen. Sie sind Orientierungspunkte, die dir dabei helfen dich auf das zu fokussieren, was dir wichtig ist. 

Jeder von uns hat viele verschiedene Werte und unsere Werte verändern sich: Manche haben wir seit unserer Kindheit, mit anderen sind wir aufgewachsen und haben sie später bewusst abgelegt. Manche haben wir uns neu angeeignet oder sie werden in bestimmten Situationen besonders wichtig. Unsere eigenen Werte können im Widerspruch zueinander stehen und wir dürfen mit uns selbst immer wieder aushandeln, was uns gerade besonders wichtig ist.

Wenn du deine persönliche Vision entwickelst, kann es hilfreich sein, dich an deine Werte zu erinnern oder dir diese bewusst zu machen: Zum Beispiel, indem du eine Wertehierarchie für den Zeitraum aufstellst, auf den du die Vision beziehst, oder zum Beispiel, wenn du eine berufliche Vision hast, für diesen Lebensbereich.

Indem du dir deine Werte bewusst machst und sie bei der Entwicklung deiner Vision berücksichtigst und integrierst, stellst du sicher, dass sie im Einklang mit deinen persönlichen Überzeugungen sind. Deine Vision ist dir dadurch nah und vertraut.

 

Stärken: Deine Fähigkeiten und Eigenschaften, mit denen du deine persönliche Vision gestaltest und umsetzt

Die persönlichen Stärken zeichnen dich aus und machen dich erfolgreich. Stärken umfassen soziale Kompetenzen und fachliche Fertigkeiten und sind gemeinsam die Grundlage und der Ausgangspunkt deines persönlichen Wachstums. Es gibt viele verschiedene Stärken und du hast mehr davon, als du denkst.

Als Menschen sind wir in der Lage, unser ganzes Leben lang unsere Stärken weiterzuentwickeln und neue Stärken hinzu zu gewinnen.

Wenn du deine Vision entwickelst, kannst du das Thema Stärken auf zwei verschiedene Weisen einbringen: Du kannst dir überlegen, welche deiner Stärken dir helfen werden, die Vision umzusetzen und diese zum Teil deiner Vision machen. Und du kannst dich durch den Blick auf deine Stärken inspirieren lassen, dir überlegen, welche Stärken du weiterentwickeln möchtest und dies in deine Vision integrieren.

Indem du deine eigenen Stärken erkennst, weiterentwickelst und gezielt einsetzt, kommst du deiner Vision Stück für Stück näher.

Wie genau du deine Motive, Werte und Stärken entdecken und reflektieren kannst, dazu findest du vielfältige Inspirationen und Anleitungen. Und natürlich begleite ich dich gerne dabei in meinen Coachings.

 

Persönliche Vision entwickeln: Methode mit 5 Schritten, die dich voranbringen

Bist du bereit für deine Vision? Dann findest du hier eine Methode, mit der du deine Vision in 5 Schritten entwickeln kannst.

Dazu entwickelst du ausgehend von deinen persönlichen Motiven und Werten eine Vision für die nächsten Jahre. Diese Vision ist dann dein übergeordnetes Ziel, dem du dich Schritt für Schritt durch verschiedene konkrete Aktionen näherst. 

Du kannst deine wichtigsten Motive mit Fragebögen oder Tests ermitteln, und in einem geführten Prozess, zum Beispiel mit mir gemeinsam im Coaching, eine Vision entwickeln. Oder du erarbeitest sie dir mit etwas Zeit und den richtigen Fragen selbst:

 

0. Bereite dich vor:

Nimm dir Zeit (gerne auch mehrmals, denn das dauert etwas) und such dir einen Ort und eine Atmosphäre, in der du kreativ bist: vertraut, meditativ oder anregend, ganz wie es zu dir passt. Überlege dir, wie du arbeiten möchtest: Auf (großen) Post-ist, auf Flipcharts oder einem online Whiteboard…

1. Wähle die Ankerpunkte für deine Vision

Wähle dir 3 bis 5 Ankerpunkte für deine Vision indem du dich fragst: Was ist mir in Bezug auf mein Leben / meinen Beruf besonders wichtig? Welche Motive und Werte sollen mich (beruflich) in den kommenden Jahren leiten?  Du bestimmst nun also die Motive oder Werte, die du in den kommenden Jahren bewusst in den Fokus rücken möchtest: z.B. Anerkennung, Familie, Sicherheit, Unabhängigkeit

2. Beschreibe deinen Ausgangspunkt:

2.1. Schreibe zu jedem Ankerpunkt auf, was dieses Motiv oder diesen Wert in diesem Moment in deinem Leben bedient oder befriedigt. Nimm dir Zeit und ergänze immer wieder, was dir dazu noch einfällt.  Z.B.: Das Bedürfnis nach Anerkennung wird aktuell befriedigt durch den Job als Teamleiterin, durch die Chefin und die Teammitglieder, und auch durch Freunde, die Anerkennung zeigen sowohl für diesen Job als auch für die Zeit und Aufmerksamkeit, die du für deine Freunde hast.

2.2. Wenn alle Aspekte notiert sind, bewerte sie danach, wie zufrieden sie dich aktuell machen: 1= unzufrieden, 10 = maximal zufrieden

Lege diese Notizen bewusst beiseite oder verdecke sie. Sie sind deine Vorbereitung – die du nun im Kopf hast, die du aber während der folgenden Schritte nicht mehr anschauen sollst, um dich dadurch nicht einzuschränken.

3. Beschreibe die ideale Zukunft:

3.1. Überlege zu jedem Ankerpunkt: Wodurch würden meine Motive und Werte in Zukunft am besten befriedigt? Was wäre mein Wunsch, mein Ideal? Setze hier bewusst keine Grenzen, halte dich nicht zurück, sondern notiere alles, was dir einfällt. Wenn du also zu jedem der Ankerpunkte eine unbegrenzte Anzahl von Wünschen frei hättest, was würdest du dir jeweils wünschen? Lass dir Zeit und ergänze immer wieder.

3.2. Nutze jetzt wieder die Skala aus Schritt 2. und bewerte jeden Punkt aus diesem Idealbild: Wenn dies Realität ist, wie zufrieden wird es dich machen? 

4. Wähle die Elemente deiner Vision:

Such dir aus dieser reichhaltigen Beschreibung die Elemente aus, die Teil deiner Vision werden sollen. Lass dich hierbei von deinem Gefühl leiten und durch nichts einschränken: Du darfst nicht nur das wählen, was dich maximal zufrieden macht und musst auch nicht zu jedem Ankerpunkt gleiche viele oder überhaupt Elemente auswählen.

5. Formuliere deine Vision:

Nutze diese Punkte und schreibe daraus deine Vision in wenigen Sätzen, beginnend z.B. mit: „In 5 Jahren…“ (Wichtig: Schreibe nicht „möchte ich…“ sondern „mache ich…“!). Du wirst sehen: mit der intensiven Vorbereitung, die du gemacht hast, geht das viel einfacher, als du denkst. Wenn du magst, finde Bilder, die diese Vision und deine Gefühle dazu untermalen.

6. Überprüfung

Prüfe (gerne auch mit etwas zeitlichem Abstand und immer wieder), ob diese Vision sich für dich gut anfühlt.

 

Wenn du deine Vision gefunden hast, gibt ihr einen Platz, an dem sie immer wieder in dein Bewusstsein tritt. Nutze sie bewusst, wenn du Entscheidungen treffen musst: für einen neuen Job, den Umzug, den Kurs – dann prüfe, ob es zu deiner Vision passt. Tut es das, dann sind die Weichen gestellt, dass du motiviert bist, diesen Plan und auch die dazugehörigen Aktivitäten anzugehen und umzusetzen. 

Denn es gibt den tieferen Grund und das höhere Ziel, weshalb du es machst. Und diese kannst du dir immer wieder ins Bewusstsein holen, durch den Gedanken daran oder auch visuell gestützt (das Post-it über deinem Schreibtisch, das Visionboard an der Wand, die eingerahmten Sätze überm Bett…). 

Du weißt, was am besten zu dir passt.

 

Mohini Ramaswamy im Coaching mit einer Klientien. Die beiden stehen sich gegenüber und halten die rechte Hand aneinander.
 

Nutze diese Tipps für dich selbst, oder auch gerne gemeinsam mit mir im Coaching.

Wenn du dich fragst, wie so ein Coaching abläuft und wie ich dich auf dem Weg zu deiner Vesion unterstützen kann, dann lass uns unverbindlich sprechen: Schreib mir eine E-mail an kontakt@mohini-ramaswamy.de, nutze mein Kontaktformular oder buch dir direkt hier deinen Kennenlern-Termin:

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