Berufliche Ziele formulieren und erreichen: 3 Impulse um mit deinen Zielen zu arbeiten

 
Mohini Ramaswamy mit einer Klientin beim Coaching. Mohini zeigt auf nummerierte einlaminierte Blätter mit Zahlen von 1 bis 6, die auf dem Boden liegen.

 

Berufliche Ziele: Beispiele und wozu sie uns nützen

"Ziele sind wie Lokomotiven, die Lösungen hinter sich herziehen!" Steve de Shazer 

Dich mit deinen beruflichen Zielen auseinanderzusetzen, macht Sinn: Durch klare berufliche Ziele gestaltest du deine berufliche Zukunft aktiv, fokussiert und in die von dir gewünschte Richtung.

Und sind deine beruflichen Ziele richtig ausformuliert und durchdacht, startet auch dein Motor, die Motivation, sie umzusetzen.

Klingt großartig, oder?

Berufliche Ziele kannst du in jeder Phase deines Arbeitslebens formulieren und nutzen. Dann, wenn große Veränderungen anstehen oder du sie dir wünschst, aber auch dann, wenn es um kleine Verbesserungen geht oder darum, einen guten Zustand zu bewahren und zu festigen. Der Blick auf deine aktuellen beruflichen Ziele lohnt sich immer wieder, weil du sie dadurch wiederholst, nachjustierst und neu aktivierst.

Hier findest du einige Beispiele dafür, worum es bei deinen beruflichen Zielen gehen kann. Die Beispiele sollen dich inspirieren und deinen Blick erweitern:

  • Jobwechsel: neuer Arbeitgeber, neuer Berufszweig, …

  • Position: nächste Hierarchiestufe, andere Abteilung, Führungsposition, …

  • Gehalt: Mehr verdienen

  • Aufgaben: neue Projekte oder Verantwortungen innerhalb der aktuellen Position

  • Positionierung: als Experte wahrgenommen werden, ein bestimmtes berufliches Profil entwickeln, …

  • Herausforderungen: Umgang mit Belastung, Stress, Konflikten, neue Anforderungen im Job durch veränderte Prozesse, Work-Life-Balance o.ä.

  • Arbeitsweise: anders arbeiten, z.B. entspannter, effizienter, produktiver, konzentrierter

  • Einstellung: neuer Blick auf Arbeit, Abgrenzung, Sinnsuche, …

  • Weiterbildung: im Job oder berufsbegleitend, laufend oder temporär

  • Selbständigkeit: Business-Aufgabe, Umstieg von Angestelltenverhältnis in eine Selbstständigkeit, Teilselbständigkeit

  • Wiedereinstieg: z.B. nach der Elternzeit oder Krankheit

  • Rente: Vorbereitung auf den Ausstieg aus dem Beruf

  • …..

Es ist fast unmöglich, hier nicht auf eigene Ideen zu kommen, oder?

 

Berufliche Ziele formulieren und verstehen: Wozu genau dieses Ziel?

Wenn du für dich dein berufliches Ziel in dieser noch grob formulierten Weise vor Augen hast, dann stelle dir die Frage:

 „Was will ich damit erreichen“?

Stelle sie dir gerne mehrmals und lass nicht zu schnell locker: Wenn du eine Antwort gefunden hast, stelle dir dieselbe Frage noch einmal.

Beispiel: Ich möchte eine Weiterbildung machen – um bei meinem aktuellen Arbeitgeber bessere Chancen auf eine Beförderung zu haben – um mehr Gehalt zu bekommen – um auf 30 Wochenstunden zu reduzieren.

Aus deinen Antworten kannst du das Ziel auswählen, auf das du dich konzentrieren möchtest. Im obigen Beispiel kannst du dich zum Beispiel fragen: Will ich wirklich an dem Ziel „Weiterbildung“ arbeiten? Oder ist dein Ziel die 30-Stunden-Woche und die Weiterbildung nur eine erste oder vielleicht sogar nur eine mögliche Maßnahme, um mein Ziel zu erreichen? Will ich vielleicht über alternative Maßnahmen und Wege nachdenken, um zu meinem Ziel zu gelangen? Oder habe ich das bereits getan und es geht jetzt gerade nur um das konkrete Teilziel „Weiterbildung“, das auch nicht auf die Schnelle zu erreichen ist?

Es gibt hier kein richtiges oder falsches Ziel. Aber es lohnt sich, anhand dieser kleinen Frage genau zu überlegen, woran du gerade arbeiten möchtest. Und zu prüfen, ob du dich mit deinem aktuellen Ziel nicht einschränkst, oder du dir möglichst viele Wege offenlässt. Warum das so wichtig ist, dazu kommen wir später noch.

 

Berufliche Ziele formulieren: mit der SMARTE(n)-Formel

Hast du entschieden, an welchem Ziel du weiterarbeiten möchtest? Super!

Dann kannst du dein berufliches Ziel als SMARTES Ziel formulieren. Wie das geht und warum es sinnvoll ist, erfährst du hier:

Smarte Ziele – egal wie groß oder klein, egal ob Teilziel oder Hauptziel, haben den Vorteil, dass sie dich auf dem Weg und am Ziel motivieren können.

Im Rahmen der intensiven Auseinandersetzung mit deinem beruflichen Ziel, die immer schon der erste Schritt zur Umsetzung ist, darfst du dein Ziel gerne schriftlich festhalten und mit den SMARTE(n)-Kriterien an der Formulierung feilen, bis sie wirklich passt. Das Wichtigste ist aber aus meiner Sicht, dass du durch deine Überlegungen und die sorgfältige Beantwortung der einzelnen Kriterien sicher bist, dass du genau DIESES Ziel erreichen WILLST & KANNST.

 

Die SMARTE(n)-Kriterien

Jedes Kriterium hat einen bestimmten Effekt und zu jedem Kriterium gibt es Fragen, die du dir stellen kannst:

S wie spezifisch:

Dieses Kriterium fordert dich auf zu Genauigkeit. Dazu, dir selbst gegenüber ganz klar zu definieren, wie du dein Ziel verstehst (und wie eben auch nicht).

Frage dich:
„Was genau meine ich mit…?“; „Was bedeutet … für mich?“; „Wie verstehe ich ….?“

 

M wie messbar bzw. (be)merkbar:

Mit diesem Kriterium machst du dein berufliches Ziel für dich selbst überprüfbar. Damit klar ist, wann du es erreicht hast und du es feiern kannst.

Frage dich:

„Woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?“; „Was steht am Ende?“; „Was ist das Anzeichen, das mir sagt: Ich habe es geschafft?“

 

A wie attraktiv & anspruchsvoll:

Ja, das A steht für diese beiden. Durch diese Kriterien prüfst du, ob das gewählte berufliche Ziel dich ausreichend motiviert. Damit du genügend Energie für die Umsetzung hast. Dein Ziel muss Anziehungskraft haben und deinem eigenen Anspruch entsprechen – nicht mehr und nicht weniger 😊

Frage dich:

„Motiviert mich das?“; „Genau das?“; „Genügt mir das?“; „Freue ich mich darauf?“
Eine Variante hier ist auch eine wiederholte Frage mit verschiedenen Betonungen:
Will ich DAS? Will ICH das? WILL ich das?

 

R wie realisierbar:

Mit diesem Kriterium machst du einen Reality-Check und überzeugst dich selbst, dass du dein berufliches Ziel erreichen kannst. Das WIE musst du dazu noch nicht kennen, solange du überzeugt bist, es zu finden.

Frage dich:

„Erscheint es mir machbar?“; „Glaube ich daran, dass es mir gelingt das Ziel zu erreichen?“

 

T wie terminiert:

Jetzt gibst du deinem Ziel ein Datum. Dieses Kriterium macht dein berufliches Ziel sehr konkret und das Datum arbeitet Hand in Hand mit der Messbarkeit in dem es den Zeitpunkt definiert, ab dem du die Zielerreichung prüfen kannst.

Frage dich:

„Bis wann werde ich dieses Ziel erreichen?“. Manchmal passt auch besser: „Ab wann setze ich dies um?“

Bis hierhin ist die Formal bekannt. Mir ist es sehr wichtig noch einen Schritt weiterzugehen und daher nutze ich die Formel für smartE Ziele, bei der noch ein weiteres Kriterium hinzugezogen wird:

E wie eigenverantwortlich: Mit diesem Kriterium stellst du sicher, dass du es selbst in der Hand hast, dein berufliches Ziel zu erreichen. Es ergänzt und vertieft die Prüfung der Realisierbarkeit und ist dein Sprungbrett in die Umsetzung.

Frage dich:

„Bin ich bereit, auf das Ziel zuzugehen?“; „Habe ich alles, was ich dafür brauche bzw. kann es mir aneignen?“, „Fühle ich mich selbst verantwortlich?“

Die SMARTE-Prüfliste ist lang – aber sie lohnt sich: Denn indem du mit den Kriterien dein Ziel immer genauer formulierst, aktivierst du bereits die Umsetzung. Damit bist du deinem Ziel schon einen großen Schritt näher gekommen 😊

 

Berufliche Ziele detailliert beleuchten mit den Zielerreichungsmerkmalen

Wenn du dein berufliches Ziel formuliert und mit den SMARTE(n)-Kriterien geprüft und ergänzt hast, kannst du als Nächstes die Zielerreichungsmerkmale bestimmen. Dadurch wird das Ziel lebendig, greifbar und oft entstehen Ideen, was du tun kannst, um es zu erreichen.

Bei all den folgenden Fragen geht es darum, sich den Zustand, in dem das Ziel bereits erreicht ist, so detailliert wie möglich vorzustellen. Starten kannst du mit einer einzelnen Frage, und mit jeder weiteren Frage betrachtest du den von dir angestrebten Zielzustand aus einer weiteren Perspektive.

Dazu begibst du dich gedanklich in die Zukunft, in der das Ziel bereits erreicht ist. Zum Beispiel ein oder zwei Monate nach dem Datum, das du mit dem Kriterium „T“ (wie terminiert) festgelegt hast.

Nutze die folgenden Fragen:

  • „Woran erkenne ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?“

  • „Was ist anders / was macht den Unterschied / was ist neu… wenn ich mein Ziel erreicht habe“?

  • Was tue ich / was fühle ich / wie denke ich über XY nach, wenn ich mein Ziel erreicht habe?“

In den Antworten auf diese Fragen stecken Vorfreude und Details, die dich auf Ideen für die Zielerreichung bringen. Um noch auf weitere Ideen zu kommen, betrachte die Zukunft aus verschiedenen Perspektiven:

  • Woran merkt mein Partner / meine beste Freundin / mein Kind / meine Mutter / mein Vater / meine Kollegin / meine Chefin / mein Haustier …., dass ich mein Ziel erreicht habe? Woran genau fällt ihnen das auf?

Es sind die Details, die das Ziel erstrebenswert machen. Einige davon können so viel Freude und Motivation auslösen, dass man sie sich merken und immer wieder in Erinnerung rufen sollte.

Denk auch an verschiedene Lebensbereiche und die Auswirkungen darauf:

  • „Wie wirkt es sich auf meine Partnerschaft / meine Familie / meine Freundschaften / meine Hobbies aus, dass ich mein berufliches Ziel erreicht habe? Was wird sich in diesen Bereichen verändern?“

Die Antworten auf diese Fragen können wichtige Erkenntnisse liefern. Denn die Auswirkungen eines neuen Jobs oder einer neuen beruflichen Phase können auch neue Herausforderungen oder Konflikte in anderen Lebensbereichen mit sich bringen. Wenn dir das auffällt, dann sei ehrlich mit dir und gehe vielleicht einen Schritt zurück und formuliere dein berufliches Ziel neu und besser auf alle anderen Lebensbereiche abgestimmt. Oder rüste dich für kommende Herausforderungen, weil dein Ziel es dir wert ist.

Die Liste an Fragen, die du nutzen kannst, um dein berufliches Ziel zum Leben zu erwecken ist unendlich. Wähle die Fragen, die dich in diesem Moment weiterbringen und denke über manche ein wenig länger nach. Und ein Tipp: Es lohnt sich, die Antworten zu notieren und immer mal wieder darauf zu schauen, wenn du Motivation und Inspiration für deine nächsten Maßnahmen der Zielerreichung suchst.

 

Berufliche Ziele prüfen, anpassen und dadurch neu aktivieren

Zum Schluss noch ein wichtiger Tipp aus der Praxis: Prüfe deine beruflichen Ziele immer wieder und passe sie an. Unser Umfeld – unsere Beziehungen, unsere aktuelle berufliche Situation, der Arbeitsmarkt, die Angebote und Chancen, die wir sehen…. – verändern sich. Manchmal schleichend, manchmal ganz plötzlich.

Daher lohnt es sich – auch wenn du gerade dabei bist, verschiedene Maßnahmen umzusetzen, um dein gut durchdachtes berufliches Ziel zu erreichen – einen Blick auf deine Zieldefinition zu werfen und dich zu fragen: Gilt das noch?

Anzeichen dafür, dass es sich lohnt, sich einen Moment Zeit dafür zu nehmen, sind veränderte Bedingungen jeglicher Art oder Phasen, in denen du dich frustriert fühlst und dir die Energie zu fehlen scheint, um dein Ziel zu erreichen.

Wenn du dein Ziel dann erneut mit den SMARTE(n)-Kriterien prüfst, stellst du vielleicht fest, dass aufgrund veränderter Bedingungen nicht mehr alle Kriterien auf dein formuliertes Ziel zutreffen. Damit hast du aber auch bereits Hinweise, wie du es vielleicht anpassen und umformulieren kannst. Das lohnt sich und ist oft die Voraussetzung, um motiviert weiterzumachen.

Oder die Rückbesinnung auf die verschiedenen Kriterien und die Details, mit denen du dein Ziel ausgemalt hast, bestätigen sich, fühlen sich nach wie vor gut an und können dich neu motivieren.

Deine beruflichen Ziele sind persönliche Ziele, die du jederzeit so anpassen kannst, dass sie alle Kriterien, die dir wichtig sind, erfüllen und sich gut anfühlen.

Damit das so ist und bleibt: prüfe sie und passe sie an.

 

Coach Mohini Ramaswamy sitzt mit einer Klientin am Tisch. Die Klientin hat ein aufgeschlagenes Heft mit Notizen vor sich.
 

Deine beruflichen Ziele im Coaching

In meinen Coachings für berufliche Neuorientierung und Weiterentwicklung arbeite ich mit dir auf zwei Arten an deinen beruflichen Zielen:

  • Wenn du bereits ein berufliches Ziel im Kopf hast, leite ich dich an, dieses berufliche Ziel auszuformulieren, zu prüfen und Maßnahmen zu entwickeln, das Ziel zu erreichen.

  • Wenn du dich verändern und weiterentwickeln möchtest, aber noch nicht genau weißt, wohin die Reise gehen soll, unterstütze ich dich dabei, deine berufliche Vision und dein berufliches Ziel zu definieren, indem ich einen detaillierten Blick auf deine Motive und Stärken werfe.

Was bedeutet das für dich? Du musst die Impulse, die ich dir in diesem Blogartikel gebe, nicht alleine umsetzen. Wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, dann komm zu mir ins Coaching – online oder in meine Coaching-Räume in Mömbris bei Aschaffenburg.

Du definierst dein Ziel und ich zeige dir, wie du es überprüfen, formulieren und zum Leben erwecken kannst. So entstehen deine Energie und die Ideen, die dich deinem Ziel näher bringen.

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